Pressemitteilung: Ja, zum Nationalpark Reichswald!

Die Grünen im Kreis Kleve begrüßen die Initiative der schwarz-grünen Landesregierung zur Einrichtung eines zweiten Nationalparks in NRW. Die Grüne Kreistagsfraktion und der Grüne Kreisvorstand setzen sich daher für eine gemeinsame konditionierte Bewerbung zusammen mit CDU, SPD, FDP und der Gruppe der Vereinigten Wählergemeinschaften im Kreistag ein. 

Die Grünen sind sicher, dass sich durch eine konditionierte Bewerbung für einen Nationalpark Reichswald alle Bedenken klären lassen. “Diese großartige und einmalige Chance sollten wir uns für unseren Kreis Kleve nicht entgehen lassen”, sagen Jessica Kruchem und Olaf Plotke, Sprecherin und Sprecher des Kreisverbands. Die Grünen sehen in der Weiterentwicklung des Reichswaldes hin zu einem artenreichen, schönen Wald und in der überregionalen Standortstärkung eine große Bereicherung.

Entwicklung des Reichswaldes für Natur und Menschen

“Neben der Klimakrise ist der Artenrückgang die größte Herausforderung, um unsere natürlichen Lebensgrundlagen zu erhalten.” erklärt Andreas Mayer, Fraktionsvorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion, und ergänzt:  “Deutschland hat sich völkerrechtlich verpflichtet, dazu seinen Anteil zu leisten. Mit einer Weiterentwicklung zu einem grenzüberschreitenden Inter-Nationalpark mit den Niederländern können wir diese europäische Verantwortung zum Naturschutz praktisch umzusetzen.” Einen weiteren wichtigen Aspekt sieht Mayer in der Aufwertung der Region durch den Nationalpark Reichswald: “Natürlich würde ein Nationalpark im Kreis Kleve das überregionale Profil unserer Region positiv beeinflussen, insbesondere für den Tourismus. Also mehr Einnahmen für Gaststätten, Hotels, private Vermieter und die Geschäfte der Region. Die im Reichswald gelegenen Orte des Gedenkens an den 2. Weltkrieg können in eine Konzeption mit einbezogen werden –  vergleichbar mit der Burg Vogelsang im Nationalpark Eifel.”

Ausräumung von Bedenken

Bedenken innerhalb der angrenzenden Kommunen gibt es wegen der Trinkwasserförderung im Reichswald. Dr. Volkhard Wille, Grüner Landtagsabgeordneter erklärt dazu: “In 13 der 16 deutschen Nationalparks wird Trinkwasser gewonnen, in einigen wurde die Förderung sogar später ausgeweitet. Das Umweltministerium NRW hat klargestellt, dass eine Nationalparkausweisung die Trinkwasserförderung weder jetzt noch in Zukunft gefährdet.” Vielmehr wird ein Nationalpark auch die Chance bieten, die Trinkwasservorkommen im Reichswald besser zu schützen. Die Wasserschutzzonen um das Wasserwerk Scheidal der Stadtwerke Goch sind beispielsweise noch nicht festgesetzt, sodass andere wassergefährdende Nutzungen dort noch möglich wären. Bedenken aus der Landwirtschaft entkräften die Grünen ebenfalls: Ein Nationalpark hat im Gegensatz zu anderen Schutzgebieten keinen Umgebungsschutz, sodass die landwirtschaftlichen Betriebe keine neuen Auflagen befürchten müssen.

Konditionierte Bewerbung

Um alle Parteien mit ins Boot zu nehmen, streben die Grünen eine konditionierte Bewerbung an, die kritische Punkte klar benennt und konkrete Bedingungen bei der Umsetzung formuliert. Malte Wetzel, Sprecher des Umweltministeriums NRW, erklärt: „Es gibt keine Vorgaben des Landes für die Bewerbungen. Es ist aber normale und geübte Praxis, dass bei der Ausweisung von Nationalparken regionale Wünsche und Besonderheiten im gesamten Verfahren berücksichtigt werden. Insofern ist der Vorschlag einer konditionierten Bewerbung nichts Ungewöhnliches. Die dort geäußerten Punkte können vielmehr wichtige Hinweise für das formale Ausweisungsverfahren und die zu erstellende Nationalparkverordnung sein.” Klar ist damit: In die Errichtung des Nationalparks würden alle mit eingebunden werden.  „Wir machen das zu einem Erfolgsprojekt für den ganzen Kreis Kleve“, sagen die Grünen-Sprecher Jessica Kruchem und Olaf Plotke. „Denn von einem Nationalpark würden wir touristisch, wirtschaftlich und ökologisch profitieren. Wir freuen uns drauf!“