Landrat wiegelt ab bei Antwort auf die Anfrage der Grünen zur Gewässerbelastung im Kreis Kleve

Die grüne Kreistagsfraktion hatte die Biozid- und Pestizidbelastung am Wyler Meer zum Anlass genommen, nach der Gewässerbelastung im Kreis Kleve zu fragen. Die Antwort des Landrates ist unbefriedigend.


Zustand der Gewässer im Kreis Kleve. Quelle: LANUV, Karte: NRZ vom 15.02.2013

Landrat sieht keine Gefährdung des Grundwassers

Kreis beantwortet Fragen der Grünen zum Giftstoff Linuron im Wylermeer. Dieser war dort zuletzt 2010 bei Proben aufgefallen, der Ursprung bleibt unklar.
Die Klever Kreisverwaltung hat jetzt die Fragen der Grünen zur Belastung des Wylermeers mit dem Pflanzengiftstoff Linuron (wir berichteten ) beantwortet. Die Verwaltung weist darauf hin, „dass die Freigabe und der Einsatz des Pflanzenbehandlungsmittels Linuron nicht dem Kreis Kleve“ obliegt.
Landrat Wolfgang Spreen bestätigt, dass es im Wylermeer „nur im Mai 2007 und im Mai 2010 bei zwei Proben Überschreitungen des Normalwertes“ gegeben habe. Bei späteren Messungen in 2010 seien keine Überschreitungen mehr festgestellt worden. Beim Gewässerzulauf „Kranenburger Bach“ sei im August 2010 eine geringfügige Überschreitung des Normalwertes zu verzeichnen gewesen. Dies wurde im Oktober 2010 allerdings nicht mehr festgestellt. Nach aktueller Einschätzung der Unteren Wasserbehörde gebe es keine Gefährdung des Grund- und Trinkwassers.
Aufgrund der NRZ-Berichterstattung hat die Untere Wasserbehörde die in der Fachdatenbank des Landesumweltamtes (Lanuv) aufgeführten Werte für den Stoff Linuron im Zufluss des Wylermeeres näher betrachtet. Über das Wylermeer entwässern „Kranenburger Bach“, „Groesbeeker Bach“ und die „Große Wässerung“.
Die Messstellen werden in einem Zyklus von drei Jahren jeweils vier Mal pro Jahr beprobt. „An zweien dieser Messstellen weist das Monitoring des Lanuv Überschreitungen der zu Grunde gelegten Umweltqualitätsnorm von 0,1 Mikrogramm pro Liter aus. Zuletzt wurden keine Überschreitungen festgestellt“, schreibt der Landrat. Der Kreis habe das Lanuv um weitere Informationen gebeten.
Ferner teilt der Kreis Kleve mit, dass bei allen Wasserwerken „einige in der Vergangenheit häufig im Kreis Kleve eingesetzte Stoffe wie z.B. Atrazin, Simazin, Bentazon oder Dioron analysiert“ worden seien – also festgestellt wurden. Bei den genannten Stoffen handelt es sich um Herbizide, die gesundheitsschädlich und umweltgefährdend sind.
Ute Sickelmann, Fraktionschefin der Grünen, ist mit der Beantwortung der Fragen nicht zufrieden. „Das ist eine allgemeine Stellungnahme, die nicht spezifisch genug ist. Die Antworten lassen keinen Rückschluss auf die Situation im Kreis Kleve zu. Und das war Ziel unserer Fragen.“
Andreas Gebbing, NRZ online 13.03.2013, Printversion 14.03.2013

Hier finden Sie die Antwort des Landrates als pdf-Datei.

Hier finden sie die Anfragen der Grünen Kreistagsfraktion als pdf-Dokument.

Wenn Sie sich den Fragenkatalog der Grünen Kreistagsfraktion ansehen, merken ie gleich, wie unvollständig und unbefriedigend die Antwort des Landrates ist.