Gesundheitsministerin Steffens: Wichtig ist, was der Mensch braucht

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens zu Gast in Goch. Die Grünen-Politikerin setzt auf Quartiere für eine gute Versorgung. Skandinavische Länder seien hier vorbildlich.

Christa Kersten vom Sanitätsdienst Mönks und Scheer führte die Ministerin (grüne Jacke)
–  Foto: Thomas Velten

Grüne Ministerin auf dem Gesundheitsmatkt in Goch

Erste Anlaufstelle für Ministe­rin Barbara Steffens beim Gocher Gesundheitsmarkt: das Wilhelm-Anton-Hospital. Pflegedienstleiterin Hannelore Schömer informierte über das umfangreiche Angebot. Schnell kam bei ihren Ausführun­gen Herzblut auf, wie viel ihr an ihrem Krankenhaus in der Weber­stadt liegt. Umfangreich ließ sich die NRW-Gesundheitsministerin auch über die Pneumologie von Chefarzt Dr. Paul Behler informieren.

Vom vielfältigen Angebot begeistert

Danach war mit einer der Organisa­toren, Christa Kersten (Mönks und Scheer), und dem „Grünen-Tross" ein Gang durchs Kastell angesagt. Steffens zeigte sich begeistert vom vielfältigen Angebot der Aussteller, das von der Pflege über Informatio­nen der Krankenkassen bis hin zur großen Vielfalt der Selbsthilfegrup­pen ging.

Barbara Steffens im Gespräch mit Logopädinnen der Praxis Deutmeyer/van Elk – Foto: Thomas Velten
So kam es auch immer wieder zu Gesprächen. Etwa mit Vertre­terinnen der Logopädischen Ge­meinschaftspraxis Deutmeyer – van Elk. „Logopädie ist nicht nur für Kin­der, sondern auch für Erwachsene wichtig", so Steffens, die dabei auch „Schluckübungen" bei erkrankten Menschen ansprach. Bei den Stän­den der Pflegedienste angekommen, plädierte sie für trägerübergreifende Konzepte. Gesundheit und Pflege müsse viel enger miteinander ver­knüpft werden. Denn „Prävention ist wichtig, sonst verschlingen uns die Kosten". Ein Thema, das ebenfalls im Anschluss beim Gespräch mit den Kreis Klever-Grünen-Spitzen, unter ihnen Landtagskandidatin Su­sanne Siebert, angesprochene Versorgung etwa in Kranenburg und Kervenheim machte die Ministerin wenig Hoffnung, dass die Analyse der Bedarfe noch in diesem Jahr klappe. „Das sehe ich noch nicht." Wie der Bedarf vor Ort sei, könne nicht der Bund entscheiden. „Auch nicht das Land." Viel aktiver müsse in den kommunalen Gesundheits­und Pflegekonferenzen Einfluss ge­nommen werden.

„Es gibt nicht das Modell"

Um zu ermitteln, was der Mensch vor Ort braucht, favorisiert Steffens Quartiere. Eine auf die Bedürfnisse der Menschen abgestimmte Versor­gung. „Es gibt nicht das Modell", hier müsse individuell entschieden werden, inwiefern Arzte, Pflege­dienst und sonstige Einrichtungen vor Ort tätig würden. Kommunen sollten sich nach Meinung der Ge­sundheitsministerin in skandinavi­schen Ländern über die Arbeit von Quartieren informieren. Dort werde hervorragende Arbeit geleistet.

Dirk Krayvanger, NRZ vom 09.05.2012


Gespräch mit der Krebs-Selbsthilfegruppe Goch – Foto Thomas Velten