Biogas in Saelhuysen

 

Unser Kreisvorsitzender Bruno Jöbkes und unsere Fraktionsvorsitzende im Rheurdter Gemeinderat, Elke Währisch-Große, begleiteten den Grünen Energieexperten Oliver Krischer MdB bei der Besichtigung der 1,2 MW Anlage, die erst am 15. Juli diesen Jahres in Betrieb genommen wurde.

Aus dem Gelderland

 

Bundespolitik in Saelhuysen

 

VON STEFAN GILSBACH

 

Saelhuysen. Die Biogasanlage nahe Saelhuysen bekommt in diesen Tagen mehrfach Besuch von Bundespolitikern. Den Anfang machte Oliver Krischer (Bündnis 90/Grüne). Der Bundestagsabgeordnete aus Düren sitzt im Umweltausschuss, sein Schwerpunkt ist Klima- und Energiepolitik.

Die Betreiber der Anlage haben einen konkreten Anlass, mit Berliner Politikern zu sprechen. Sie machen sich große Sorgen über die Gesetzes-Novelle EEG 2012. „Das ist ein bürokratisches Monster“, ärgert sich Karl-Heinz Pasch, Vorstandsvorsitzender des Energieunternehmens EnD-I, das 51 Prozent der Anlage hält. Der andere Anteil wird von der Naturgas Niederrhein (NGN) gehalten, deren Geschäftsführer Paschs Bruder Hermann-Josef ist. Auch der Landwirt aus Tönisberg kann nicht verstehen, dass ein so umstrittenes Gesetz beschlossen wurde.

 

„Im Schweinsgalopp“

 

Bei Oliver Krischer lief er da offene Türen ein. „Unsere Fraktion hat diese Novelle abgelehnt“, sagte der Grünen-Politiker. Die handwerklichen Fehler seien offenkundig gewesen, doch auf Druck von Bundeskanzlerin Angela Merkel sei das Gesetz noch vor den Sommerferien „im Schweinsgalopp“ beschlossen worden.

Die Biogasunternehmen kritisieren unter anderem, dass die Quote für die Wärmenutzung mit 60 Prozent viel zu hoch angesetzt ist. Wer gegen die Novelle verstößt, bekommt weniger Geld für den eingespeisten Strom. Die Gebrüder Pasch bringt das auf die Palme. „Solche Sachen werden von Leuten entworfen, die keine Ahnung haben, wie ein Unternehmen geführt wird“, sagt Karl-Heinz Pasch.

Oliver Krischer erklärte, nach seinem Eindruck soll diese Novelle gezielt große Energiekonzerne begünstigen.

 

Lob für die Anlage

 

Von dem Rundgang über das Gelände war der Bundestagsabgeordnete beeindruckt. „Eine Anlage auf dem absolut neuesten Stand“, urteilte er. „Und es gibt erfreulicherweise Abnehmer für die produzierte Wärme. Das war ja ein Schwachpunkt, der öfters an Biogasanlagen kritisiert wurde.“

Die Anlage ist seit rund zwei Monaten in Betrieb. Ärger mit Anwohnern habe es nicht mehr gegeben, sagen die Betreiber. „Vor ein paar Jahren war es das anders“, erinnert sich Hermann-Josef Pasch.

Damals sei er für manche in Saelhuysen ein Buh-Mann gewesen. „Eine solche Anlage wird nur akzeptiert, wenn man gute Nachbarschaft pflegt“, sagt sein Bruder Karl-Heinz.

Übrigens werden nicht nur Politiker über das Gelände geführt. Eine Gruppe des Naturschutzbundes Nabu, der Verkehrsverein Neukirchen-Vluyn und mehrere Schulklassen haben die Biogasanlage bereits besichtigt.

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Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH

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  Dienstag, den 20. September 2011

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