Gesamtschule Kleve wird beraten 23. September 20109. Dezember 2021 Als Milchmädchenrechnung kritisiert Artur Leenders von den Grünen aktuelle Berechnungen der Verwaltung zur Gesamtschule. Die Gesamtschule koste weniger als die Fähre in Schnenkenschanz. Für die Verwaltung der Stadt Kleve ist die Errichtung einer zweiten Gesamtschule im Kreis ein reines Rechenspiel. Das zeigt sie am nächsten Donnerstag, 30. September, ab 16.30 Uhr im Schulausschuss im Ratssaal.Die Verwaltung empfiehlt den Politikern, die Gründung einer Gesamtschule abzulehnen. Denn die Nachbarkommunen Kranenburg und Bedburg-Hau zahlen nicht mit und Goch ist gegen Konkurrenz. Genug Anmeldungen für Kleve „Wir Eltern sind sehr, sehr enttäuscht“, sagt Initiativ-Mitglied Josef Berg auf NRZ-Anfrage: „Fakt ist doch, dass über 112 Eltern allein aus Kleve die Gesamtschule wollen“ (so viele waren für einen Antrag nötig. Anm.d.Red.). „Es ist überhaupt nicht zu verstehen, weshalb der Elternwille mit der Ansicht anderer Kommunen aufgewogen wird“. Die Initiative hatte vorgeschlagen, eine Klever Gesamtschule 2012/13 in Räumen der (schließenden) Hauptschule Materborn zu starten und später in das Gebäude des (geschlossenen) Johanna-Sebus-Gymnasiums umzuziehen. Stadt: Gesamtschule zu teuer Die Klever Verwaltung rechnet vor: Wenn keine Nachbarkommune einem Zweckverband Gesamtschule beitrete, müsse Kleve 1470 Euro pro Jahr für jeden Schüler allein zahlen. Bei etwa 28 auswärtigen Schülern bis Klasse 10 bedeute dies einen Aufwand von 41 160 Euro pro Jahr, also bei voller Schule in sechs Jahrgängen 246 960 Euro. Wenn ein Drittel zum Abitur weiter gehe – also neun Auswärtige – kämen 39 690 Euro hinzu. Grüne: Milchmädchenechnung Nicht erwähnt ist, dass auch heute schon Kleve für jeden Kranenburger oder Bedburg-Hauer Realschüler und Gymnasiasten dieselbe Pro-Kopf-Summe zahlt und auch für einige Bedburg-Hauer Hauptschüler. Das sieht auch Artur Leenders so, Schulausschussmitglied der Grünen: „Es ist eine Milchmädchenrechnung. Übrigens kostet das jährlich weniger als die Fähre in Schenkenschanz oder der ‚Sicherheitsdienst‘ in Kleve“. Während die Position bei allen anderen Fraktionen klar ist, stehen die Grünen zwischen den Fronten. Sie fühlen sich aber in dieser Bildungsfrage nicht ihrem Klever Koalitionspartner CDU verpflichtet, sondern ihrem Gewissen und der landespolitischen Haltung. „Die Gemeinschaftsschule ist ein Grünes Modell. Wir sind der Meinung, dass die Zugehörigkeit zu einer intelligenten Oberschicht nicht vererbbar ist“, so Vizebürgermeister Leenders. Hauptschulen sowieso gefährdet Die Klever Verwaltung erwartet weitere Zusatzkosten, wenn sich als Folge einer Gesamtschule die Hauptschulen in Kranenburg und Bedburg-Hau auflösen müssten. Das kann in den kommenden geburtenschwachen Jahrgängen allerdings sowieso passieren. NRZ Kleve, 24.09.2010, Astrid Hoyer-Holderberg
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