Grüne Kreistagsfraktion will Kindertagespflege am Berufskolleg Kleve

Der geplante Umbau am Berufskolleg soll genutzt werden, um eine Kinder-Tagesgruppe (nach dem Tagesmutter-Modell) einzurichten. Eine Betreuungsstelle für Kleinkinder steigert nach Auffassung der GRÜNEN die Attraktivität des Standortes sowohl für die Lehrkräfte als auch für junge Mütter, die sich weiterbilden wollen.


Das Berufskolleg Kleve soll attraktiver werden – hier: Grafik von Tschoban Voss Architekteen vom Dez. 2017
Die rot markierten Flächen sollen neu gebaut werden.

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Antrag der GRÜNEN Kreistagsfraktion zum Haushaltsplan 2018 des Kreises kleve

Einrichtung einer Großtagespflege am Berufskolleg Kleve

Der Kreistag möge beschließen:

Die Verwaltung wird beauftragt, im Zuge der Modernisierung des Gebäudes des Berufskollegs  in die Flächenkalkulation und räumliche Ausgestaltung Flächen für eine Großtagespflegestelle für Kleinkinder einzuplanen.

Begründung:

Der Kreis Kleve wird im Rahmen der Modernisierung des Gebäudes des Berufskollegs notwendige umfassende Renovierungs- und Ergänzungsmaßnahmen vornehmen. Er wird eine bauliche wie auch technische Modernisierung anstreben. Im Rahmen der sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen ist der Kreis Kleve zudem gefordert, die gesetzlich verankerte Unterbringung von (kleinen) Kindern im vorschulischen Alter sicherzustellen. Dazu sind im Gebiet der Stadt Kleve bislang Tagesmütter in großer Zahl tätig. Zunehmend wirken in vielen Orten der BRD in diesem Segment Großtagespflegestellen als tragfähige Einheiten. Mehrere Tagesmütter arbeiten in angemieteten Räumen zusammen und betreuen verlässlich eine größere Kindergruppe (bis 10 Kinder).

Der Kreis Kleve soll die Chance der Modernisierung nutzen, um eine für LehrerInnen und SchülerInnen mögliche Unterbringung kleiner Kinder zu schaffen. Diese soll zur großen Flexibilität für z.B. „unterjährig“ zuziehende LehrerInnen und SchülerInnen beitragen. Beispielsweise könnte auf diese Weise Flexibilität für Blockunterricht, oder Notsituationen geschaffen werden.    

Der Landrat berichtet regelmäßig von den Schwierigkeiten, für die freien Lehrerstellen im Kreis Stellenbewerberinnen und -bewerber zu finden. Der Kreis muss daher besondere Anstrengungen unternehmen, die Attraktivität des Arbeitsplatzes zu erhöhen.

Politische und gesetzliche Maßnahmen zielen darauf, Frauen nach einer Familienphase schnell wieder Berufstätigkeit zu ermöglichen.
Gleichzeitig zeigen wissenschaftliche Befunde auf, dass Frauen auf dem Arbeitsmarkt vor großen Herausforderungen und Nachteilen stehen, wenn sie Kinder haben.

Es ist daher geboten, planvoll ein funktionierendes Angebot zur Unterbringung kleiner Kinder für die Schülerinnen, die Mütter sind, als auch für die Lehrerinnen und Lehrer des Berufskollegs zu entwickeln. Hierdurch wird der richtige Anreiz gesetzt, eine Ausbildung/den Lehrberuf trotz Elternschaft fortzusetzen. Der Kreis Kleve als Schulträger erhöht hierdurch insbesondere  durch das attraktive Angebot als  Arbeitgeber und moderner Schulträger die Anziehungskraft für ansiedlungswillige Lehrkräfte.

Die notwendigen Flächen für die „außerhäusige Großtagespflegestelle“ sollten an geeignete Tagesmütter vermietet werden. Das Gesamtkonzept und die  unmittelbare Nähe unter „einem gemeinsamen Dach“ verbessert die Rahmenbedingungen für junge Eltern des Berufskollegs erheblich. Ein guter barrierefreier Zugang ist dabei Selbstverständlichkeit. Eine Berücksichtigung der baulichen Notwendigkeiten im frühen Planungsstadium ist gut möglich.
Mit freundlichen Grüßen
Birgitt Höhn                                           Dr. Helmut Prior
Fraktionsvorsitzende                             Stv. Fraktionsvorsitzender                           


So könnte der neue Innenhof des Berufskollegs in Kleve aussehen – Grafik von Tschoban Voss Architekten vom Dez. 2017