Pressemitteilung: Grüne fordern ökologische und regionale Lebensmittel für die Kreiskantine

Trotz Kreistagsbeschluss keine Umstellung auf Bio-Lebensmittel
Im Kreistag Kleve wurde am 28. April 2022 beschlossen, dass bei allen Lebensmitteln in der Kreisverwaltung bevorzugt ökologische und regionale Erzeugnisse verwendet werden sollen. Nun wurde allerdings seitens der Kreisverwaltung mitgeteilt, dass es der Haus Freudenberg GmbH als Lieferant der Klever Kreiskantine nicht möglich sei, ihre Großküche auf biologische Lebensmittel umzustellen. Als Grund hierfür wurden bestehende Verträge mit Lieferanten aufgeführt. Auf regionale Produkte könne schrittweise umgestellt werden, nicht jedoch auf biologische Lebensmittel. Eine Bio-Teilzertifizierung sei nicht möglich. Für die Grünen im Kreistag ergibt sich aus diesen Aussagen ein Widerspruch: Einerseits wird behauptet, die bestehenden Verträge ließen keinen Raum, aber andererseits sei es doch möglich, auf mehr Regionalität umzustellen. Das Ministeriums für Landwirtschaft und Verbraucherschutz und die Landwirtschaftskammer NRW schreiben dazu auf ihrer gemeinsamen Webseite ‘www.oekolandbau.nrw.de’, dass eine Einführung von Bio-Lebensmitteln in Kantinen auch schrittweise möglich sei, ohne gleich mit einer Zertifizierung zu arbeiten. “Es ist uns unerklärlich, dass diese ersten Schritte, die im Kreistag
beschlossen wurden, nicht gegangen werden”, erklärt der Vorsitzende der Grünen Fraktion im Kreistag Andreas Mayer. „Vielleicht fehlt da der wirkliche Wille und Mut.”


Der Kreis Kleve ist Ökomodellregion
Der Kreis Kleve bildet mit dem Kreis Wesel zusammen die ‘Öko-Modellregion Niederrhein’. Diese wird durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes NRW gefördert. Angeschoben wurde das Programm von der ehemaligen Kreis Klever Landrätin und nun Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen. Aus den Richtlinien geht unter anderem hervor, dass es bis 2030 einen Anteil von 20% Ökolandbau geben soll. Die Grünen sagen: “Die Ökomodellregion Niederrhein zu fördern, heißt, Biolebensmittel in den Kantinen des Kreises und seiner Gesellschaften anzubieten, auch um die Absatzwege von Bio-Lebensmitteln zu stärken.” “Um dieses Ziel zu erreichen, soll der Kreis Kleve mit seinen Einrichtungen als gutes Beispiel dienen. Gerade das Vorangehen einer öffentlichen Einrichtung stärkt die Nachfrage bei den Bio-Bauern und erzeugt eine durchaus gewünschte Signalwirkung”, sagt Andreas Mayer. Die Grünen haben eine Anfrage an den Ausschuss für Klima, Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz gestellt, damit das Thema weiter behandelt wird.