Die Trinkwassergewinnung im Kreis Kleve – Grüne fragen nach

Die GRÜNEN im Kreistag Kleve haben nach der Beschaffenheit der Trinkwasserbrunnen im Kreis Kleve gefragt. In seiner Antwort vom 18.01.2019 geht der Landrat davon aus, dass alles bestens geregelt ist.


Die GRÜNEN bei der Besichtigung des Wasserwerkes in Kleve – Foto: Thomas Velten

Wie ist der Zustand unserer Trinkwasserbrunnen?

Am 03.12.2018 hatte die Fraktion der GRÜNEN im Kreistag Kleve eine Anfrage an die Kreisverwaltung gerichtet. Darin wollten die GRÜNEN die Lage der Brunnen wisssen und die Gewissheit haben, dass inzwischen alle Brunnen durch Trinkwasserschutzzonen gesichert sind.

Ebenfalls von Interesse war für die Fragesteller, ob oberflächennahe Gewässer inzwischen mit Grundwasser aus tieferen Schichten verschnitten werden müssen.
Die GRÜNEN vermuten dass, weil nach Ansicht von Fachleuten nur so der gesetzlich zulässige Grenzwert bei der Nitratbelastung eingehalten werden kann.

Wir dokumentieren im Folgenden die Antwort der Kreisverwaltung vom 18.01.2019.
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KREIS KLEVE                                                                                            18.01.2019
Der Landrat

Sehr geehrte Damen und Herren,   

Ihre Anfrage vom 03.12.2018 beantworte ich wie folgt:

1. Gibt es im Kreis Kleve Wasserqewinnungen, die noch nicht als Trinkwasserschutzzonen ausqewiesen sind? Bitte auch den Sachstand zur Ausweisunq der qeplanten Schutzzone der Wassergewinnung Reichswald und Wassergewinnung Scheidal angeben.

Im Kreis Kleve gibt es insgesamt zehn Wassergewinnungsgebiete, die der offentlichen Trinkwasserversorgung dienen. Davon sind die Wasserversorgungsanlagen in Kalkar-Obermormter und Goch-Scheidal bisher nicht ordnungsbehordlich festgesetzt. Fur die ordnungsbehordliche Festsetzung zustandig ist generell die Bezirksregierung Dusseldorf.

Der Antrag zur Festsetzung einer Wasserschutzzone Goch-Scheidal liegt seit mehreren Jahren bei der Bezirksregierung vor; der Fortgang der Antragsbearbeitung kann derzeit nicht abgesehen werden. Wann die Beauftragung und Erstellung von Antragsunterlagen zur Festsetzung
eines Wasserschutzgebietes Kalkar-Obermörmter durch den Wasserwerksbetreiber erfolgen wird und wann die anschließiende Antragsbearbeitung durch die Bezirksregierung stattfinden wird, ist noch often. Aufterdem ist vorgesehen, die Abmessungen bzw. Abgrenzungen des derzeit festgesetzten Wasserschutzgebietes Kleve-Reichswald anzupassen. Wann dies konkret erfolgen soll, ist derzeit ebenfalls noch often.

2. Von 52 Rohwasserbrunnen befinden sich 39 im oberen Grundwasserstock. 13 Rohwasserbrunnen befinden sich demnach (so interpretieren wir das) in einem tieferen Stockwerk? Welche Rohwasserbrunnen sind das bzw. in welchen Gewinnunqsanlaqen befinden sich diese?

Für die öffentliche Trinkwasserversorgung im Kreis Kleve werden insgesamt 55 Brunnen genutzt.12 dieser Brunnen sind Tiefwasserbrunnen; die Trinkwassergewinnung der Wassergewinnungsanlage Straelen-Kastanienburg erfolgt aus sieben (seit 1962) und die in Goch-Kalbeck aus funf Tiefenbrunnen (seit 1986, drei weitere sind bewilligt, aber nicht gebaut worden).
Die Trinkwassergewinnung aus allen anderen Brunnen (43) im Kreis Kleve erfolgt aus den oberflächennahen Grundwasserleitern:

Kleve-Reichswald:                 10 Brunnen
Emmerich-Helenenbusch:        8 Brunnen
Goch-Scheidal:                       5 Brunnen
Kalkar-Obermormter:             2 Brunnen
Kalkar-Marienbaum:               4 Brunnen
Kevelaer-Keylaer:                 4 Brunnen
Geldern-Hartefeld:                5 Brunnen
Rees-Wittenhorst:                 5 Brunnen

(4 weitere im Kreis Wesel).

3. In welchen Wasserwerken wird Rohwasser aus tieferen Stockwerken verschnitten, um den Nitratwert von 50 mq/l einzuhalten?

Eine Verschneidung von Rohwasser aus tieferen Schichten mit oberflächennahem Grundwasser
zur Einhaltung des Trinkwassergrenzwertes für Nitrat wird nicht vorgenommen.

4. In welchem Verhaltnis findet dieses, jeweils nach Brunnen aufqeschlüsselt, statt?

Entfallt, siehe Antwort zu Frage 3.

Anmerkung:
Zur optimalen Nutzung der vorhandenen Brunnen erfolgt die Forderung in Wasserwerken nach einem Monitoring. Hierbei wird eine Forderstrategie fur die einzelnen Brunnen festgelegt, die
u.a. eine optimale Werterhaltung und Pflege der bestehenden Brunnen (Vermeidung von Versandung,Verockerung u.a.) ermoglicht, den jeweiligen Wasserbedarf berucksichtigt, moglichst
energiesparend ist und die bestmogliche Trinkwasserqualitat zur Verfugung stellt. Dies kann u.a. auch dazu dienen, einen moglichst niedrigen Nitratwert im Trinkwasser zu erzielen. Da beispielsweise im Bereich der Wassergewinnung Kleve-Reichswald mehrere Trinkwasserbrunnen Werte bis 60mg/l Nitrat aufweisen, wird durch die gleichzeitige Forderung von Brunnen mit niedrigen Nitratwerten (17-25 mg/l) aus dem westlichen Bereich des Wassereinzugsgebietes die Einhaltung der Grenzwerte sichergestellt.
Die ubrigen im Kreistag vertretenen Fraktionen sowie das fraktionslose Mitglied des Kreistags erhalten dieses Schreiben ebenfalls zur Kenntnis.

Mit freundlichen Grüßen

Spreen
Landrat
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