Berufskolleg Goch: Offene Fragen

Der Kreis Kleve beabsichtigt, den Standort Goch der Berufsschule des Kreises aufzugeben. Ein Teil der Klassen soll nach Kleve, ein anderer Teil nach Geldern. Bis jetzt ist vieles unklar.


Soll geschlossen werden: Das Berufskolleg des Kreises Kleve in Goch – Foto: Thomas Velten

Welche Folgen hat die Schließung des Berufskollegs in Goch?

Die Zukunft der Beruflichen Bildung im Kreis Kleve ist unklar. Insbesondere um den Standort der Kaufmännischen Berufsschule in Goch wird gerungen.
Der von der Kreisverwaltung beauftragte Gutachter Dr. Garbe hat zwar inzwischen seinen Bericht vorgelegt. Allerdings gibt es darin mehrere Varianten. Einen Beschluss soll der Kreistag im Herbst fallen.
Die zahlreichen Proteste der Schülerschaft, der Lehrerschaft und großer Unternehmen im Nordkreis (Unichema, Probat, Stadtwerke usw.) haben Eindruck hinterlassen. Der Kreis wird auf keinen Fall alle Zweige der Kaufmännischen Berufschulen nach Geldern verlagern. Ein größerer Teil der Klassen soll vielmehr am Berufskolleg in Kleve unterkommen. Die befürchteten weiten Wege für die kaufmännischen Auszubildenen im Nordkreis werden demnach unterbleiben.
Trotzdem bleiben viele Fragen. Insbesondere ist ungeklärt, ob der Schulstandort am Berufskolleg Kleve über genügend Fachräume für die neunen Klassen verfügt. Auch der vom Kreis erwartete ökonomische Vorteil bei Aufgabe des Schulstandortes Goch bildet sich bis jetzt nicht in Zahlen ab.
Die Grünen im Kreistag haben deshalb eine Anzahl von Fragen an den Landrat gerichtet.

Anfrage
Berufskolleg Goch                                        

                                                                                                                                                             7. Juli 2016                                                              

Sehr geehrter Herr Landrat Spreen,
die Kreistagsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN bittet um Beantwortung folgender Fragen zum Thema Berufskolleg Goch:

1. Im Schulentwicklungsplan sind keine Kosten aufgeführt. In welcher Höhe sind Gelder für  den Umzug, die Räumung der Gebäude in Goch und Umbaumaßnahmen in Kleve  kalkuliert?

2. Welche finanziellen Einsparungen sind durch die Aufgabe des Standorts in Goch zu erwarten?

3. Gibt es Pläne für die Nachnutzung der Gebäude in Goch?

4. Sind in den letzten 3 Jahren baulichen Maßnahmen im Berufskolleg Goch durchgeführt worden und falls ja, wie hoch die Kosten für diese Maßnahmen?

5. Sind bis zum angedachten Ende Schulbetriebes in Goch im Jahr 2019 noch bauliche Erhaltungsmaßnahmen zu erwarten?

6. Welche Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen sind am Standort Kleve für die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler aus Goch notwendig?

7. Auch an Berufskollegs werden immer mehr Schülerinnen und Schüler mit Beein-trächtigungen und erhöhtem Förderbedarf unterrichtet. Inklusion und gemeinsamer Unter-richt erfordern andere Unterrichtskonzepte und Fördermaßnahmen.

Das ist u.a. mit kleineren Lerngruppen und erhöhtem Raumbedarf verbunden. Im Schulentwicklungsplan ist dieser Mehrbedarf pauschal mit 5-10% angegeben. Seitens des Gutachters wurde für Geldern unterstellt, dass beim Neubau die Erfordernisse der Inklusive berücksichtigt wurden. Auch in Kleve hat zu diesem Thema keine gesonderte Gebäude- und Raumprüfung stattgefunden. Gibt es an den beiden Berufskollegs des Kreises Förderkonzepte und wenn ja, sind darin auch räumliche Planungen erfasst?

Mit freundlichem Gruß

Ute Sickelmann                                         Norbert Panek
Fraktionsvorsitzende                                 Fraktionsgeschäftsführer

Die Antwort des Landrates

Für die Antwort nahm der Landrat sich Zeit. Am 24.08. kam die Antwort. Der Landrat präsentiert einige Zahlen.
Für die durch den Umzug notwendigen Umbaumaßnahmen am Berufskolleg Kleve will der Landrat 100.00 Euro Planungskosten ausgeben.
Das lässt darauf schließen, dass offensichtlich doch größere Baumaßnahmen als Ersatzmaßnahme für Goch erforderlich sind.
Über die Höhe herrscht weiterhin Unklarheit. Der nachfolgende Link dokumentiert das Schreiben des Landrates.

Antwort des Landrates auf die Anfrage der Grünen vom 24.08.2016

Info

Protest gegen Schließungspläne  – NRZ 23.12.2015
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