Erfolg für Grüne: Knotenpunktsystem für Radler im Kreis Kleve kommt!

Der Kreis Kleve will das von den Grünen im Kreistag Kleve vorgeschlagene Knotenpunktsystem, das in weiten Teilen der Niederlande gilt, ab 2016 einführen. Der grüne Fraktionsgeschäftsführer Norbert Panek: „Ein Urteil der Vernunft!“


Nr 75: Das Armenveen im Naturschutzgebiet Düffelt in Kranenburg: Dieser Teil des Kreises ist bereits an das niederländische Knotenpunktsystem angeschlossen. Foto: Thomas Velten

Wir dokumentieren den Bericht über die Sitzung des Umweltausschusses vom 10. Novemberin in der Rheinischen Post von 12.11.2015.

Kreis will niederländischem Vorbild folgen

Wer im Nachbarland ab und zu mit dem Fahrrad unterwegs ist oder dort gerne wandert, kennt es schon lange. Und auch am Niederrhein ist es in einigen Kommunen schon eingeführt, das „knooppunt“- oder Knotenpunktsystem. Es ermöglicht auch Ortsunkundigen, sich anhand von Nummern auf einem Kartenausschnitt, der auf regelmäßig angebrachten Schildern wiederkehrt, zu orientieren. Dieses „Radfahren nach Zahlen“ gibt es im Raum Nimwegen-Arnheim seit 2010, und in diversen Grenzgebieten ist es ebenfalls schon bekannt. So ist etwa die grenzüberschreitende Herrensitzroute, die die Gemeinden an Maas und Niers berührt, über das Knotenpunktsystem erschlossen. Aber die Beschilderung ist eben nicht flächendeckend.
Kreis folgt Antrag der Grünen
Das will der Kreis Kleve nun ändern. Auf Antrag von Bündnis 90/Grüne hat der Umweltausschuss des Kreises Kleve dies in seiner jüngsten Sitzung beschlossen. Das dafür nötige Geld soll in den Haushaltsplan für die Jahre 2016/17 eingestellt werden. Mittel in Höhe von 428.000 Euro sind vorgesehen. Was sich dadurch relativiert, dass 70 Prozent der Aufwendungen, also 300.000 Euro, das Land zuschießen dürfte. Der Antrag läuft übrigens schon, war zu erfahren.
Zusammenarbeit mit Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Städte abgelehnt
Unzufrieden zeigten sich die Grünen damit, dass die Mehrheit im Ausschuss hingegen nicht bereit war, einem anderen Antrag zuzustimmen: Die Mitgliedschaft in der „Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise NRW“. Der Verein kümmert sich um die Akquise von Fördergeldern für Öffentlichkeitsarbeit und bietet Erfahrungsaustausch im Netzwerk. Aber die Mitgliedschaft kostet Geld. Nach Ansicht von Paul Düllings (CDU) und Landrat Wolfgang Spreen wäre die Arbeitsgemeinschaft schon deshalb kein guter Partner, weil, wie Düllings formulierte, sie „die Hälfte des eingenommenen Geldes für seine eigene Administration benötigt“. Der Kreis verfüge durch den Verband „Niederrhein-Tourismus“ und diverse Fahrradverleihe schon jetzt über ausgezeichnete Partner, die der Region sehr gut täten. „Da funktioniert alles, wir brauchen keine weiteren Zusammenschlüsse“, ist Düllings überzeugt. Der Landrat formulierte scharf: „Es gibt nichts, was nicht auch ohne diesen Verein zu schaffen wäre." Die Stimmen von SPD und Grünen reichten nicht aus.
Wie die Verwaltung mitteilte, wurden vom Kreis in den vergangenen Jahren für Radwege 1,85 Millionen Euro ausgegeben. 10,8 Kilometer Strecke wurden seit 2011 auf den Kreisstraßen erneuert oder komplett neu angelegt.

RP 12.11.2015 Anja Settnik
Hier finden Sie den Artikel der RP vom 12.11.2015 zum Download.