Düffel – Schlagabtausch im Ratssaal 19. Januar 20139. Dezember 2021 Nabu-Mitarbeiter und Landwirte aus der Düffel reden wieder miteinander Der Streit über das EU-Projekt ist allerdings noch lange nicht ausgeräumt Andres Barkow leitet das „Life+“-Projekt für den Schutz der Wiesenvögel in der Düffel. Sie sprechen zumindest wieder miteinander – auch wenn sie nicht einer Meinung sind. Im Umweltausschuss der Gemeinde Kranenburg gab es Donnerstagabend einen interessanten Schlagabtausch der Argumente zwischen Nabu-Mitarbeitern und Landwirten aus der Düffel: Das Für und Wider des Naturschutzes wurden abgeklopft und es bildete sich eine Diskussion auf hohem Niveau -jetzt fehlt nur der Interessensaus-gleich. Aber das wäre für das erste Gespräch seit langer Zeit ja auch etwas viel verlangt. Zu tief ist die Ablehnung der Landwirte gegen das geplante Wiesenvogelschutzpro-jekt der Europäischen Union, welches von der Nabu in Kranenburg beantragt wurde und umgesetzt werden soll. 12,3 Millionen Euro stellt die EU dafür bereit. Geld, mit dem in der Düffel 215 Hektar Land angekauft werden sollen, auf denen künftig nach ökologischen Kriterien gewirtschaftet werden soll, damit Wiesenbrüter wie Uferschnepfe, Feldlerche oder Großer Brachvogel eine Chance haben, ihre Küken groß zu ziehen.Um dieses Ziel zu erreichen, möchte der Nabu auf den neuen Flächen eine andere Bewirtschaftungsweise durchsetzen: Unter anderem sollen mit Rücksicht auf die Vogelgelege das Gras später gemäht und auch der Wasserhaushalt verändert werden. Ziel ist eine längere Bewässerung der Vogelschutzflächen. Wird das Land teurer? In blau-umrandeten Gebieten wäre ein Flächenerwerb sinnvoll.Dies sehen die Landwirte allerdings äußerst kritisch. Sie fürchten Folgen für ihre eigenen Felder: Zusätzliche Vögel in.der Düffel bedeuten am Ende vielleicht auch zusätzliche Auflagen für ihre eigenen Flächen. Ein Punkt, den der Nabu schlecht widerlegen konnte. Ferner erwarten die Bauern eine Ver-teuerung der Landpreise, weil das Land knapper werde.Volkhard Wille versicherte, dass der Nabu nur wasserrechtliche Veränderungen vornehmen kann, wenn andere Flächen nicht betroffen sind. Dies müsse gutachterlich nachgewiesen werden, sonst könne man Schadensersatzansprüche stellen. Zu den hohen Projektkosten sagt Projektleiter Andreas Barkow: „Zwölf Millionen Euro hört sich zwar viel an, aber ein Kilometer Autobahn kostet genauso viel." Bürgermeister Günter Steins hofft auf weitere Gespräche: ,Wir tun gut daran, den Dialog zu suchen." Die UMSETZUNG DES PROJEKTESFür die Umsetzung des Projektes sollen Beiräte gegründet werden, in die auch die Gemeinde Kranenburg und die Landwirte einen Vertreter entsenden können, um sich kritisch mit dem Projekt auseinanderzusetzen.Die Landwirtschaftskammer soll den Verkauf und den Tausch der Flächen organisieren. Informationen im Internet gibt es unter: http://life-wiesen-voegel- niederrhein.de Kommentar Landwirte müssen sich öffnen Bauern zeichnen sich auch durch ihre sprichwörtliche Schläue aus – und darauf sollten sich die Landwirte in der Düffel wieder besinnen. Wenn sie ihre ideologischen Scheuklappen ablegen würden, erkennen sie, dass das EU-Projekt zum Wiesenvogelschutz ihnen durchaus nützen kann. Denn das Thema „Naturschutz“ wird die Landwirtschaft in Zukunft nicht mehr los lassen – mit oder ohne Nabu in der Düffel. So werden in diesem Jahr in Brüssel die Weichen für die Agrarsubventionen der kommenden sieben Jahre festgelegt. Und schon jetzt ist klar, dass die EU den ökologischen Gedanken, den Erhalt der Artenvielfalt, stärken möchte. Die bisherige Förderpraxis geht an vielen Zielen vorbei – etwa die Aufrechterhaltung der Kleinbetriebe oder die Wahrung der Artenvielfalt. Auch im Kreis Kleve sind zahlreiche Bauernhöfe bereits gestorben und viele Vogelarten im Bestand dezimiert. EU-Agrarkommissar Dacian Ciolos möchte unter anderem, dass die alte Drei-Felder-Wirtschaft wieder eingeführt wird und dass sieben Prozent der subventionierten Produktionsfläche künftig als „ökologische Vorranggebiete“ ausgewiesen werden. Landwirte müssen hier also Schutzzone für Vögel bereitstellen. Sieben Prozent – das wären in der Düffel zirka 250 Hektar. Zum Vergleich: der Nabu möchte 215 Hektar über das „Life+“-Projekt ankaufen. Das riecht doch förmlich nach einer Win-Win-Situation: Mit dem EU-Geld ließen sich die Ziele von Landwirtschaft und Naturschutz sehr gut vereinbaren. Die Landwirte können jetzt ihr Land verkaufen und es anschließend auch noch mit Subventionen zurückpachten. Die politischen Vertreter der Landwirtschaft sperren sich noch, zu groß ist für sie das „Feindbild Nabu“. Die Hürde zum Dialog zu nehmen, wird der größte Kraftakt sein. Von Andreas Gebbink
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