WDR-Fernsehen berichtet über grünen Protest gegen Billigflieger in Weeze 25. April 20129. Dezember 2021 In der Sendereihe „Bericht aus Brüssel“ berichtete der WDR am 25.04.12 über die Ermittlungen der EU über unzulässige Subventionen an den Flughafen Weeze. Auch Ute Sickelmann von Grünen im Kreistag Kleve wurde interviewt. Billig-Flieger: EU gegen Flughafen Filmbeitrag "Bericht aus Brüssel", 25.04.2012, 21.55 – 22.10 Uhr. Vom Niederrhein nach Mallorca oder London. Ohne viel Komfort, dafür zu niedrigen Preisen: Auf dem Flughafen Weeze übernimmt Ryanair die meisten Flüge – und der Billig-Flieger kommt an. Zweieinhalb Millionen Passagiere verzeichnete er im vergangenen Jahr. 1200 Menschen arbeiten hier. Der Flughafen ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort – für die Region und ihre Bewohner. Vom Niederrhein nach Mallorca: Auf dem Flughafen Weeze übernimmt Ryanair die meisten Flüge„Für die Region ist das sehr gut“, berichtet ein Mitarbeiter, „hier sind viele beschäftigt, die unmittelbar in der Nähe wohnen. Ich wüsste nicht, wo die alle sonst arbeiten würden.“ Und ein Passagier ergänzt: „Das lohnt sich für mich, weil’s einfach billig ist!“ Vom Niederrhein nach Mallorca: Auf dem Flughafen Weeze übernimmt Ryanair die meisten Flüge Kredit beschäftigt EU-Kommission Billige Flüge – dafür steht Ryanair und damit auch der Flughafen Weeze. 90 Prozent aller Strecken übernimmt die Billig-Airline aus Irland. Doch der Flughafen ist finanziell angeschlagen. Eine halbe Million Passagiere verlor der Airport im vergangenen Jahr im Vergleich dem Vorjahr. Das hat Weeze noch tiefer in die Schulden getrieben. Flughafen-Chef Ludger van Bebber schätzt das Defizit auf „50 bis 60 Millionen Euro.“ Aktuell kann der Flughafen nicht einmal mehr die Zinsen von einem öffentlichen Millionenkredit zurückzahlen.Dieser Kredit beschäftigt jetzt auch die EU-Kommission. Ein Darlehen, das der Kreis Kleve 2003 an den Flughafen Weeze vergab, soll überprüft werden. „Es steht zu vermuten, dass der Flughafen in den letzten zehn Jahren verschiedene Darlehen und Zuschüsse zu nicht marktüblichen Bedingungen erhalten hat“, schreibt die Kommission. Sie äußert außerdem Zweifel daran, dass der Flughafen unter Marktbedingungen betriebsfähig wäre. Grüne kritisieren "Dauer-Subvention" Diese Zweifel erschüttern den Kreis Kleve. Der Kreistag selbst hatte das Darlehen über 27 Millionen Euro beschlossen. Durch Zinsen wuchsen die Schulden auf 34 Millionen. 2010 erhielt der Flughafen-Betreiber einen Aufschub der Rückzahlung bis 2016. Als er aber 2011 nicht einmal die Zinsen von 1,4 Millionen Euro zurückzahlen konnte, reagierte der Kreistag. Jetzt will der Kreis Kleve selbst einsteigen und Flughafenanteile übernehmen.Für die Grünen im Kreis ist die Flughafen-Finanzierung ein Fass ohne Boden. „Mittlerweile stecken 34 Millionen Steuergelder in diesem Flughafen“, sagt die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Klever Kreistag, Ute Sickelmann. „Es kristallisiert sich heraus, dass das ein Dauer-Subventions-Projekt wird, von dem wir glauben, dass es den Kreishaushalt zu sehr belastet.“ Die Grünen fordern deshalb eine Abwicklung des Flughafens Weeze und wollen eine Auffanggesellschaft für das Personal gründen. Auf die Mitarbeiter wartet turbulente Zukunft Flughafen-Chef van Bebber wundert sich über solche Forderungen ebenso wie über die Einmischung aus Brüssel. Von einem marktunüblichen Darlehen will er nichts wissen. „Hier sind 90 Millionen Euro investiert worden“, erklärt van Bebber, „davon 26,8 Millionen Euro mit Darlehen der öffentlichen Hand. Diese Darlehen wurden besichert und verzinst, wie im Immobilienbereich üblich. Insofern sind wir zuversichtlich, dass das ordentlich ist.“Während die Flughafengegner also schon von einer Insolvenz sprechen, sehen sich die Verantwortlichen auf dem richtigen Weg. Fakt ist: Die EU kann den Flughafen nicht schließen. Entscheidet Brüssel aber gegen Weeze, droht eine weitere Millionen-Rückzahlung, die den angeschlagenen Flughafen hart treffen würde. Auf die Mitarbeiter wartet eine turbulente Zukunft. Autor: Peter Koppe, WDR 24.04.2012 Links Internetauftritt des Flughafen Weeze. Grünenfraktion im Kreistag Kleve. Stand: 24.04.2012 WDR Hier finden Sie den Filmbeitrag: http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/04/25/bericht-aus-bruessel.xml (Ab Minute 07:32 abspielen) Achtung: In der Mediathek des WDR werden Filmbeiträge manchmal nur begrenzt bereit gehalten.
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