Grüne in Kleve und NL: Straßenbahn nach Nimwegen

In einer Absichtserklärung fordern die Grünen aus den Niederlanden und dem Kreis Kleve die Reaktivierung der Strecke Nimwegen-Kleve in fünf Jahren. Der Niersexpress könnte ab Kleve als Straßenbahn umgewidmet werden.

Straßenbahnen können in Ortschaften auf Sicht fahren und wären für Kleve die städtebaulich beste Lösung. Foto: RP Kleve

Tram-Train/Light-Rail innerhalb von fünf Jahren

In einer Absichtserklärung fordern die Grünen aus den Niederlanden und dem Kreis Kleve die Reaktivierung der Strecke Nimwegen-Kleve in fünf Jahren. Eine Einrichtung der Strecke als "Tram-Train/Light-Rail"-Verbindung bereite dafür den Weg. Auch der Niersexpress gelte als Light-Train.

Nordwestbahn straßenbahntauglich

Das Ziel ist gesteckt und Dr. Artur Leenders, Grüne Kleve, ist guter Dinge, es auch erreichen zu können: In fünf Jahren soll es eine Schienenverbindung zwischen Nimwegen und Kleve geben. "Wenn diese dann als Straßenbahn gewidmet wäre, wäre das das Beste für die beteiligten Kommunen", sagt Leenders. Das würde nicht einmal den Niersexpress RE 10 ausschließen. Denn die Züge der Nordwestbahn gelten als Light-Trains, sind als straßenbahntauglich.
Straßenbahn oder Tram-Train/Light-Rail wäre auch die Verbindung im Sinne der beiden Endstationen Kleve und Nimwegen und auch für Groesbeek die städtebaulich beste Lösung, sagt Leenders. Denn eine Straßenbahn darf quer über den Platz zwischen Bahnhof und Hochschule fahren, man braucht keine Tunnel und Brücken. "Außerdem halten Verkehrsexperten diese Lösung für die realistischste", sagt der Klever Grünen-Politiker, dessen Partei sich die Schienenverbindung seit Jahren auf die politischen Fahnen geschrieben hat.

Info

Grüne für Tram

In fünf Jahren soll die Schienenverbindung nach Nimwegen greifbar sein, erklären die Grünen. Sie bevorzugen eine Lösung mit dem RE 10 Niersexpress ab Kleve als Tram/Train (Straßenbahn).

Auslegung und Kosten

Nach dem Auslaufen der Streckenkonzession könne dann 2027 eine Einbettung bzw. ein Anschluss an in das zukünftige Nimweger Straßenbahnnetz erfolgen. Die Einrichtung der Tram-Train/Light-Rail-Verbindung bereitete hierfür den Weg.
Gestern haben die Grünen aus Kleve und Kranenburg zusammen mit "GroenLinks" (also den niederländischen Grünen) eine Absichtserklärung veröffentlicht, die den Zeitrahmen auf fünf Jahre und die Betriebsart Straßenbahn beschreibt. Für die Straßenbahn spreche weiter, dass sie im Ortsbereich auf Sicht fahren darf und der Ausbau der Strecke von Kleve bis Nimwegen nur auf eine maximale Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunden ausgelegt werden muss. Die Kosten für den Ausbau der 26 Kilometer langen Strecke berechnet Leenders mit rund 30 Millionen Euro. Die Vergleichsstrecke von Enschede nach Gronau hatte mit dem Bus rund 150 Gäste am Tag, mit der dann dort eingerichteten Bahn 1500. "Wir rechnen für Kleve-Nimwegen mit bis zu 2000 Menschen am Tag", sagt Leenders. Damit steht er nicht alleine – und Zahlen aus der Zeit der damals noch dort fahrenden Eisenbahn sind längst überholt. "Damals gab es fünf teure Schrankenwärter auf der Strecke, das ist heute alles ferngesteuert. Außerdem mussten Niederländer zehn Gulden für den Grenzübergang zahlen – das ist heute alles vorbei", erzählt Leenders.

Mögliche Varianten

Wenn man sich schließlich auf das Modell geeinigt habe, gelte es, sich zügig um einen Betreiber zu kümmern. Das könne die Nordwestbahn ebenso sein wie die NIAG oder niederländische Verkehrsunternehmen. Ob der Zug dann elektrisch, mit Diesellok oder als Hybrid-Bahn fährt, sei erst nachrangig zu klären. Dazu soll noch dieses Jahr ein Projektbüro der beteiligten Gemeinden eingerichtet werden. Haltestellen des TramTrains sollen in Donsbrüggen, Nütterden, Kranenburg und zwei in Groesbeek sein.

Die effizienteste Lösung wäre ein Betrieb mit RE 10 ab Kleve als Tram, so dass die Strecke von Düsseldorf bis Nimwegen führt.


VON MATTHIAS GRASS – RP Kleve, 12.04.2012

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Infoveranstaltung zum Thema

Montag, 16.04.2012, 19.30 Uhr

Infoveranstaltung zur Reaktivierung der Bahnlinie
von GroenLinks Nijmegen, Groesbeek und den Grünen in Kranenburg und Kleve
mit Verantwortlichen der Stadsregio Nijmegen
Ort: Groesbeek/NL, Kulturcentrum De Mallemolen
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