Uferschnepfe und Bauern leben lassen 30. März 20129. Dezember 2021 Völlig untaugliches Verfahren! Grüne zeigen Verständnis für Unmut bei den Bauern Im Naturschutzgebiet Düffel brüten die Uferschnepfe und der Große Brachvogel. Beide befinden sich auf der Liste streng geschützter Arten. Daher gab es hier immer schon Beeinträchtigungen für die Landwirte.Was das Umweltministerium des Landes NRW und die Kreisverwaltung Kleve sich jetzt aber haben einfallen lassen, geht selbst den Grünen vor Ort zu weit: In Gebieten von mehreren hundert Hektar, wo Uferschnepfe oder Großer Brachvogel vermutet werden, soll erst ein Kartierer die Flächen beobachten und dann der Unteren Landschaftsbehörde seine Erkenntnisse mitteilen. Die ULB entscheidet dann, (während der üblichen Bürozeiten!)ob die Fläche zum Mähen freigegeben wird. Das zeigt nach Aussage von Michael Baumann-Matthäus, Diplomlandwirt und Grüner Ratsvertreter in Kranenburg, wenig Verständnis von landwirtschaftlicher Praxis. „Wenn der Aufwuchs da ist und der Wetterbericht 2 Tage trockenes Wetter meldet, werden in der Düffel einige Hundert Hektar gleichzeitig gemäht. Soviel Kartierer und Mitarbeiter hat die ULB gar nicht, um eine solche Antragsflut zu bearbeiten.“ Das sieht der Kreisgeschäftsführer der Grünen, Hermann Brendieck, selbst gelernter Landwirt, genau so: Wenn das entsprechende Wetter da ist, auch am Wochenende, dann muss der Bauer mähen können. Es kann nicht sein, dass dann gewartet werden muss, bis zu üblichen Bürozeiten ein OK aus der Kreisverwaltung kommt. Brendieck und Baumann-Matthäus verlangen ein praxistaugliches Verfahren, mit dem Uferschnepfe und Bauern leben können. In dieser Angelegenheit schrieben die beiden jetzt auch an Umwelt- und Landwirtschaftsminister Remmel. Und auch der Landrat bekam Post: Sehr geehrter Herr Landrat, die Landwirte im Naturschutzgebiet Düffel sind sehr ungehalten wegen Ihres „Informations- und Merkblatt zum Uferschnepfenschutz in der Düffel.“ Das darin vorgestellte Verfahren halten wir allerdings auch nicht für praxistauglich. Es ist nicht möglich, mit nur einem Kartierer ca. 800 Hektar Fläche zu bearbeiten und die Landwirte können nicht warten, bis dieser seine Beobachtungen schriftlich an die Untere Landschaftsbehörde weitergibt, damit diese zu üblichen Bürozeiten Entscheidungen fällt. Wir fordern sie daher auf, zeitig vor der Mahd mindestens 3 Kartierer zu bestellen, die ihre Beobachtungen zeitnah und digital der Unteren Landschaftsbehörde übermitteln. Weiter fordern wir, dass bei der Unteren Landschaftsbehörde vom Beginn der Mahd bis zum 15. Juni ein Bereitschaftsdienst eingerichtet wird, der an sieben Tagen in der Woche zu erreichen ist. Den Flyer der Kreisverwaltung, der die Bauern auf die Barrikaden treibt, finden sie in unten anhängender PDF-Datei. Flyer Uferschnepfe
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