Sozialticket: Besser als gar nichts 21. September 2011 Die Freude über das Sozialticket ist verhalten. SPD und Grüne erläutern in der NRZ ihre Gründe. Vertreter der Grünen bei einer Kundgebung im Klever Kreishaus 2009 – Foto: T. Velten Es ist eine Freude mit Wermutstropfen "Wir begrüßen das außerordentlich" sagt Roland katzy für die SPD-Kreistagsfraktion über die Einigung zum Thema Sozialticket. Und auch Ute Sickelmann formuliert wohlwollend: "Unsere Kreistagsfraktion setzt sich weiterhin für das Sozialticket ein." Allerdings betonen beide auch, dass eine ideale Lösung anders aussieht als eine Monatskarte für 29,90 euro. "Das ist für manche immer noch zu viel Geld" sagt Katzy, für den das letzte Wort für den Preis zum Sozialticket noch nicht gesprochen ist. "Wir können noch verhandeln", sagt er im Vorfeld der entscheidenden sitzung des Ausschusses für Umwelt und Strukturplanung am kommenden Dienstag. Ute Sickelmann Ab 2013 Kostenrisiko bei den Kommunen Zu einem weiteren "Gezerre" um das Sozialticket soll es dann nach Meinung von Ute Sickelmann aber nicht mehr kommen. "Die Einigung ist jetzt besser als gar nichts. Es ist ein Anfang und nach der Pilotphase sehen wir weiter". Bis zum 31. Dezember 2012 soll die soziale Fahrkarte des Verkehrsverbundes Rhein Ruhr getestet werden. Erst danach wird sich laut Johannes Bachteler vom VRR zeigen, wie das Geschäft mit den Sozialtickets läuft. "Das Kostenrisiko liegt bei den Kommunen", so Bachteler. Wenn die Landeszuschüsse an den VRR am Ende nicht reichen, muss auch der Kreis Kleve zahlen. Looschelders: Wichtiger Anfang Und was sagt Herbert Looschelders, der als Geschäftsführer des Vereins für Sozialberatung ganz nah dran ist an den Menschen, die kein Auto und oft auch kein Geld für eine Fahrkarte haben? "Es ist ein wichtiger Anfang", sagt Looschelders über das Kreis Klever "Ja" zum Sozialticket. "Besser ein reduziertes Ticket für 29,90 Euro als gar keine Ermäßigung." Inwieweit die Reisenden mit Sozialticket künftig sparen, wird sich noch zeigen. Looschelders betreut einen Mann, der täglich von Kleve nach Goch muss, um seine mittlere Reife nachzuholen. Bisher zahlt er 90 Euro fürs Monatsticket. Bald sind es knapp 60 Euro weniger. Allerdings gilt der Sozialtarif nur für Preisstufe A, bis Goch muss ein Zusatzticket gelöst werden – für 2,60 Euro. Julia Müller, NRZ Kleve vom 22.09.2011 Ute Sickelmann ist Sprecherin der grünen Kreistagsfraktion, Herbert Looschelders sachkundiger Bürger der Grünen im Sozialausschuss
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