Norwich Rüße in Straelen 21. Juni 20119. Dezember 2021 Am Dienstag, 21.06.11 besuchte Norwich Rüße (Mitglied des Landtages NRW und dort Agrarpolitischer Sprecher von Bündnis90/DIE GRÜNEN) den Kreis Kleve. Nach der Besichtigung des Demeter Betriebes Holz in Straelen-Kastanienburg mit 45 Milchkühen fuhr die Gruppe zum Betrieb Beckers in Straelen-Boekolt mit 650 Milchkühen. Abends wurden nach einem Vortrag von Norwich Rüße Eckpunkte grüner Landwirtschaftspolitik beleuchtet. Die Unterschiede zwischen den beiden besuchten Betrieben lagen nicht nur in der Größe, sondern vor allem in der Flächenbewirtschaftung und in der Futterzusammensetzung. Beim Betrieb Holz kommen die Tiere ab Februar täglich auf die Weide, beim Betrieb Beckers hingegen stehen die Kühe ganzjährig im Stall und werden mit einem Mix aus Mais, Raps, Grassilage von 100 Ha Grünland und Stroh gefüttert. Dieser in der Landwirtschaft allgemein zu beobachtende Trend führt dazu, dass vermehrt Grünland zu Acker umgebrochen wird. Für die Grünen kann dies nicht Ziel der Landwirtschaft der Zukunft sein. Ohne Grünlandbeweidung fällt die typische niederrheinische Kulturlandschaft weg und erhöht sich der Energieaufwand für Futtererzeugung und Transport. Keine Ackerfrucht kann soviel CO2 binden als Dauergrünland! In der Diskussion kamen auch Fragen auf, welche Antworten die grüne Landwirtschaftspolitik zu den Themen globale Stoffströme, Recht auf Nahrung, ethische Aspekte der Tierhaltung und bäuerliche Landwirtschaft versus industrielle Agrarfabriken gibt. �Um dem Trend entgegen zu wirken, Soja als Eiweißkomponente im Futter zu importieren und im Gegenzug Fleisch und Gülle zu exportieren, fordern die Grünen im Europäischen Parlament eine europäische Strategie, die eigene Eiweißversorgung in Form von Leguminosenanbau (Erbsen, Bohnen, Lupinen usw.) sicher zu stellen�, so Bruno Jöbkes, Kreissprecher der Grünen. Die Forschung in diesem Saatgutbereich und in den Anlagen für die Verarbeitung von Leguminosen müsse gefördert werden. Norwich Rüße führte auf, an welchen Stellen die Landesregierung Fördermittel umschichtet. Mittel werden gebunden an Bestandshöchstgrenzen und am Tierbesatz je Fläche eines Betriebes. Unterstützt werden Maßnahmen für artgerechte Haltung wie das Festmistprogramm sowie Maßnahmen für eine vielgliedrige Fruchtfolge um Monokulturen entgegenzuwirken. Zum Themenkomplex Erneuerbare Energien zeigte Norwich Rüße die Fehler der aktuellen Gesetzesvorlage zum EEG auf. Der Flächenbedarf zur Energieerzeugung mit Biomasse ist um den Faktor 10 höher als für Windenergieanlagen am Niederrhein. Biogasanlagen sollten also nur für Lücken in der Versorgung mit Wind- und Sonnenenergie genutzt werden. Kleine dezentrale Anlagen, die auf Gülle und Mist als Hauptbestandteil basieren, sind zu favorisieren, da für sie der geringste Transportaufwand anfällt. In unten anhängender PDF-Datei finden sie eine Broschüre zu Grüner Agrarpolitik 367787.broschuere_agrarpolitik Mehr zu Norwich Rüße hier:
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