Grüne: Löhrmann macht Mut 15. April 2010 Die Fraktionvorsitzende der Grünen im Landtag in Düsseldorf besuchte den Kreis Kleve. Die RP berichtete. Die Spitzenkandidatin des Landes Nordrhein-Westfalen hatte gerufen und rund 30 Grüne waren gekommen. Deutlich besser besucht war da schon die Tanzstunde, die einen Raum weiter gut hundert Jugendliche in Anzug und Festkleid auf den Mittelball vorbereitete. Und so kämpfte die aus Düsseldorf angereiste Sylvia Löhrmann während ihrer Ausführungen zum Wahlprogramm der Grünen mehr mit den akustischen Nebengeräuschen als mit der Stimmung innerhalb der Partei. Denn dort, so ihre Bilanz, ist man „zuversichtlich”. Wähler mobilisieren Die neuesten Umfragen sähen die Grünen bei 11 Prozent, verkündete Löhrmann gleich zu Beginn und machte dabei klar, dass die Chance eine Neuauflage von Rot-Grün zu erreichen steige, je mehr es der Basis gelinge, die Wähler zu mobilisieren. Den mehrheitlich weiblichen Gästen, die ins Kolpinghaus gekommen waren, dürfte die Perspektive, dass „NRW von zwei Frauen regiert werden könnte”, dabei besonders gefallen haben. Löhrmann kritisierte, dass unter Schwarz-Geld die Kommunen „ausgeraubt” worden seien, es dementsprechend „keinen Spielraum für Steuersenkungen” gebe „etwas, das die Menschen im Land übrigens auch wissen” und die Kopfpauschale im Gesundheitswesen ebenfalls „keiner will”. Weitere Forderungen waren die „Abschaffung der Studiengebühren” und dass Kinder in Schulen „täglich umsonst eine warme Mahlzeit erhalten”. Es sei ein „Armutszeugnis” für die Politik, dass es Schüler gebe, die sich kein Essen leisten könnten. Meiste grüne Politik Nachdem die Kandidaten der beiden Kreis Klever Wahlkreise, Susanne Siebert (Kleve) und Bernd Bianchi (Geldern), die Gelegenheit genutzt hatten, sich vorzustellen, interessierte das Publikum in der anschließenden Fragerunde besonders die koalitionären Perspektiven nach der Wahl. Löhrmann pragmatisch: „Die entscheidende Frage ist, mit wem gibt es die meiste grüne Politik”. Erster Ansprechpartner sei die SPD, Schwarz-Grün müsse man „sondieren”. Vorrangiges Ziel sei es, dafür Sorge zu tragen, dass es „keine Laufzeitverlängerung für Schwarz-Gelb” gebe, machte Löhrmann deutlich und spielte bewusst auf jenes Thema an, das CDU und Grüne am meisten trennt.Doch in Sachen künftiger Energiegewinnung gilt es auch beim Wunschpartner noch Aufklärungsarbeit zu leisten. Schließlich müsse die SPD noch lernen, dass auch „das fossile Zeitalter zu Ende ist”. Trotz des gewachsenen Umweltbewusstseins in der Gesellschaft gibt es für die Grünen noch viel zu tun. Ein Grund, warum sie „hoch motiviert” in die Wahl gehen. VON MICHAEL BAERS – RP Kleve – 16.04.2010 – Foto: Gottfried Evers
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