Rettungsversuch mit buchhalterischem Manöver 12. März 20109. Dezember 2021 Grüne Kreistagsfraktion kritisiert Finanztransaktion mit RWE-Aktien KREIS KLEVE. Eigentlich habe alles ganz vielversprechend ausgesehen, erinnert sich Nobert Panek, Geschäftsführer der Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen. „Es gab eine relativ einvernehmliche Regelung bei der Ausschuss-besetzung und wir konnten uns eine Zustimmung zum Kreishaushalt vorstellen." Dann stellten die Grünen vier Anträge zum Kreishaushalt, die allesamt abgelehnt wurden. Damit war klar, dass es kein „grünes" Ja zum Doppelhaushalt 2010/2011 geben werde. Dennoch können Ute Sickelmann, Fraktionsvorsitzende der Grünen, und Norbert Panek dem Zahlenwerk positive Seiten abgewinnen. Beispielsweise die Höhe der Kreisumlage, die konkurrenzlos niedrig sei. Außerdem attestieren beide Grüne dem Landrat „hier wurde sparsam gewirtschaftet." RWE-Aktien: Kreis hat sich verzockt Alles andere als ein sorgsames Finanzgebaren unterstellen die Grünen dem Kreis beim Umgang mit seinen RWE-Aktien (die NN berichteten). Dazu Fraktionschefin Ute Sickelmann: „Der Kreis Kleve hat sich ganz einfach verzockt bei seiner Kurswette, bei der er die RWE-Aktien als Pfand einsetzte." Den Verkauf der RWE-Aktien an die kreiseigene Kreis Klever Baugesellschaft, um das entstandene Defizit wieder auszugleichen, bezeichnet sie als „buchhalterisches Manöver". Für einen Teil der Dividenden aus dem Aktienpaket – in 2009 waren es acht Millionen Euro – haben die Grünen einen „besseren" Verwendungsvorschlag, der auch von der SPD mitgetragen wird. „Zehn Prozent der jährlichen Dividende aus den RWE-Aktien des Kreises Kleve sollen für die Förderung regenerativer Energien und zur Förderung der Kraft-Wärmekopplung eingesetzt werden." Begründung: „RWE gehört nicht zu den Unternehmen, die sich vorbildlich im Bereich Klimaschutz verhalten." Mehr Geld möchten die Grünen-Fraktion auch für die Unterstützung der drei biologischen Stationen im Kreis Kleve ausgeben und deshalb den Haushaltsansatz auf 100.000 Euro erhöhen. Zur Analyse der Umweltsituation soll der Kreis ein Gutachten in Auftrag geben. Dafür soll er 150.000 Euro bereitstellen. „Die Entwicklung des Agrar-Businesssektors im Kreises Kleve bringt nicht nur Chancen. Wir befürchten zahlreiche Umweltrisiken und Belastungen für die Böden", so Sickelmann und Panek. Hartz IV: Jeder Dritte hat Probleme mit dem Wohnraum Ein weiterer Antrag der Grünen beschäftigt sich mit den derzeit bundesweit so laut gescholtenen „Hartz-IV-Empfängern". Ute Sickelmann. „Einem Drittel der bedürftigen Haushalte in Kleve und Emmerich gelingt es nicht, den geforderten billigen Wohnraum anzumieten." Die Betroffenen müssten in „unan gemessen teuren" Wohnungen leben, auch weil kein anderer Wohnraum vorhanden sei. Für den „teueren" Anteil der Grund- miete müssten die „Hartz-IV- Empfänger" selber aufkommen. Ähnliches gelte wohl für die Heizkosten. „Dies führt dazu, dass mindestens 30 Prozent der Haushalte weniger als der Regelsatz zum Leben verbleibt", so Ute Sickelmann. „Wir fordern, bevor das Urteil der „Unange messenheit von Unterkünften und Heizungskosten getroffen wird, eine Einzelfallprüfung von zunehmen und einen zehnprozentigen Aufschlag auf die Kosten der Unterkunft und Hei- zung zu gewähren." Regionales Gütsiegel – "Qualität hat ein Zuhause" Die Grünen wollen die gute Qualität regionaler Produkte stärken. Deshalb soll unter der Dachmarke „Niederrhein" das Qualtitätssiegel „Qualität hat ein Zuhause" etabliert und beworben werden. Niederrhein Nachrichten Kerstin Kahrl 10.03.2010
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